Ferdinand Alexander Porsche gestaltete den ersten 911 und gründete später Porsche Design. Porsche feiert seinen 90. Geburtstag mit dem auf 90 Stück limitierten GT3 90 F. A. Porsche und dem passenden Chronographen.

Am 11. Dezember 2025 wäre F. A. Porsche 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass legt Porsche den limitierten 911 GT3 „90 F. A. Porsche" auf. Das Fahrzeug entstand in der Sonderwunsch-Manufaktur in Zuffenhausen in enger Zusammenarbeit mit F. A. Porsches jüngstem Sohn Mark.

Ich war bei der Präsentation und konnte mit vielen Beteiligten sprechen sowie mir die Produktionsschritte, Sattlerei und Lackierei der Sonderwunsch-Manufaktur ansehen. Es ist beeindruckend, wie weit die Individualisierung gehen kann. Der limitierte, in Zusammenarbeit mit Ferragamo gestaltete 911 40 Jahre Porsche Italia erhält hier gerade seinen letzten Schliff. Am besten hat mir aber der neue 911 GT3 90 F. A. Porsche gefallen.

Die Idee dahinter war, ein Fahrzeug zu erschaffen, wie es der Designer selbst konfigurieren und gestalten würde. Und natürlich darf auch die zweite wichtige Entwicklung von F. A. nicht fehlen: die erste schwarze Uhr, der Chronograph 1, den es mit sehr persönlichen Modifikationen ebenfalls in nur 90 Stück im Set mit dem Wagen zusammen gibt.

F. A. Porsche

Der 1935 geborene Designer und Enkel von Firmengründer Ferdinand Porsche wuchs in Stuttgart und in Zell am See in Österreich auf. Nach zwei Jahren Studium an der vom Bauhaus geprägten Hochschule für Gestaltung in Ulm fing er 1957 in der Designabteilung von Porsche an. 1962 übernahm er die Leitung und gestaltete den 911, der 1963 noch als 901 auf der IAA präsentiert wurde.

1965 war er auch an der Gestaltung der Fuchsfelge beteiligt, die als geschmiedetes Leichtmetallrad die ungefederten Massen reduzierte und zusammen mit dem ebenfalls von F. A. entworfenen Targa vorgestellt wurde.

Ferdinand Alexander Porsche bei der Arbeit am 911.

Als die Familie Porsche 1972 beschloss, das Unternehmen nicht mehr selbst zu führen und Managern die Leitung zu überlassen, gründete F. A. das Designstudio „Porsche Design“. Sein erstes Projekt war noch im Gründungsjahr der schwarze Chronograph 1, den er nach dem Vorbild des 911-Tachos auf optimale Ablesbarkeit und Reduzierung von Reflexen auslegte.

1974 zog Porsche Design nach Zell am See um, wo bis heute der Hauptsitz ist. Zu seinen weiteren wichtigsten Arbeiten zählen die P'8478, die erste Brille mit Wechselgläsern, der Titan-Chronograph, eine der ersten Uhren aus Titan, die Sonnenbrille Sport Shield P'8479, die durch Yoko Ono weltberühmt wurde, und der Kugelschreiber TecFlex, dessen Corpus aus Edelstahlgeflecht gefertigt war.

Typisch waren seine klare, schnörkellose Designsprache, der Fokus auf Funktionalität und die Farben Schwarz und Silber.

Porsche Design Produkte — Wichtige Porsche-Design-Meilensteine: Chronograph 1 (hier F. A.s persönliche Uhr), Sonnenbrillen P'8478 und Sport Shield P'8479

Erinnerungen an den Vater

Das Arbeitszimmer von F. A. Porsche, der 2012 verstarb, wurde unverändert gelassen. Die von ihm gestalteten Pfeifen liegen noch auf dem Schreibtisch, als würde er nur einen Spaziergang durch den Wald machen.

Mark Porsche erinnert sich bei der Präsentation des 911 GT3 90 F. A. Porsche daran, dass sein Vater ihn und seine beiden Brüder mit zur Jagd nahm, auf kleine Wanderungen oder sie beim Staudamm-Bauen unterstützte.

911 GT3 90 F. A. Porsche

Als sich Mark Porsche mit dem Sonderwunsch-Team und den Gestaltern von Porsche Design vor anderthalb Jahren zusammensetzte, um etwas Besonderes für den 90. Geburtstag seines Vaters zu planen, war schnell klar, dass ein Fahrzeug entstehen sollte, das sich F. A. heute auch so gewünscht und geplant hätte.

So dienten einige seiner Fahrzeuge als Inspiration: Bei der Präsentation in der Sonderwunsch-Manufaktur in Zuffenhausen war beispielsweise sein 911 G-Modell in Brewstergreen zu sehen, mit schwarzen Fuchsfelgen und einem Holzschaltknauf mit Porsche-Wappen, den man so nicht bestellen konnte. Das galt auch für das Interieur aus braunem Pferdeleder, das von einem befreundeten Gerber stammte.

Porsche 911 G-Modell von F A Porsche — Vorbild für das Jubiläumsmodell: Porsche 911 G-Modell von F. A. Porsche in Brewstergreen mit schwarzen Fuchsfelgen. (Foto: Jens Koch)

Purist mit Saugmotor

Auf einige Sonderwunsch-Optionen für den Jubiläums-911 konnte sich das kleine Team schnell einigen: Basis sollte ein puristischer 911 mit Saugmotor und Handschaltung sein, der auf der Hausstrecke von F. A., der Großglockner-Hochalpenstraße, jede Menge Vergnügen bereiten kann. Die Wahl fiel entsprechend auf den GT3 Touring mit 510 PS.

Den 992.2 GT3 Touring stellen wir hier ausführlich vor.

Die seidenmatten schwarzen Fuchsfelgen waren ebenfalls gesetzt, mussten aber für den Wagen neu entwickelt werden, da sie als Zentralverschlussräder mit den erforderlichen Einpresstiefen und Breiten nicht vorhanden waren. Das historische Porsche-Wappen ziert den Zentralverschluss.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Felge — Neuentwicklung für das Jubiläumsmodell: Felge im Fuchs-Design mit Zentralverschluss und historischem Porsche-Wappen.

F. A. Grünmetallic

Auch Grün als Außenfarbe stand schon früh fest. Es war bald klar, dass eine neue Paint-to-Sample-Farbe Plus konzipiert werden sollte, als Mischung aus den unterschiedlichen Grüntönen, die F. A. fuhr. Die Abstimmung und Finalisierung nahm dann aber doch viel Zeit in Anspruch, und einige Farbfrösche, wie die kleinen lackierten 911-Silhouetten, die als Farbmuster dienen, wurden zwischen Zuffenhausen und Zell am See hin- und hergeschickt, wie Mark erzählt.

Das Ergebnis heißt F. A. Grünmetallic und basiert auf Oakgreen, mit dunkleren Nuancen und goldenen Metallicpartikeln. Es passt optimal zu dem feierlichen Anlass.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Haube — Für den Wagen wurde die „Paint to Sample Plus“-Farbe F. A. Grünmetallic entwickelt.

Das gilt auch für den darauf abgestimmten seitlichen Porsche-Schriftzug und die Startnummer in Gold im Heritage-Design. Die 72 erinnert an das Porsche-Design-Gründungsjahr und dessen erstes Produkt, den Chronograph 1. Die anderen Schriftzüge sind ebenfalls wie bei Heritage-Modellen in Gold ausgeführt.

Hier haben wir den limitierten 992 Sport Classic mit Heritage-Design-Paket getestet.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche vorn — Der goldene Schriftzug und die Startnummer sind farblich auf die Lackierung abgestimmt.

Auch eine Badge für den Heckgrill entwickelten die Designer. Sie erinnert an die Porsche-Marken-Weltmeister-Badges. Das Logo wird auch bei geöffneter Tür auf den Boden projiziert und findet sich geprägt auf der Mittelarmlehne.

Hier findet ihr die 911-Sondermodelle mit dem höchsten Wertzuwachs.

Nur für den Jubiläumswagen gestaltet: Grillbadge 90 Jahre F. A. Porsche.

Innenraum mit besonderem Stoff

Im Innenraum dominiert braunes Leder, das F. A. liebte. Das trüffelbraune Clubleder kontrastiert mit einer helleren Ziernaht in Kalkbeige.

Neu entwickelt haben die Designer das Muster für die Sitzmittelbahnen: Der Stoff F. A. Grid-Weave zitiert das Muster seiner Lieblingsjacketts. Das Dekor ist eine kleinere Form von Pepita in fünf Farben: Schwarz, Grün, Trüffelbraun, Crema und Bordeauxrot.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Stoff — Porsche 911 GT3 90 F A Porsche: Interieur mit trüffelbraunem Clubleder und neuem Stoff F. A. Grid-Weave.

„Die Lieblingsjacketts meines Vaters waren so gemustert. Wie sein Zeichenstift, die Pfeife und der Aschenbecher sind diese Sakkos für mich ein Teil Kindheitsgeschichte und untrennbar mit seinem Büro zu Hause verbunden", so Mark Porsche. Handschuhfach und Kofferraum kleideten die Sattler ebenfalls mit dem neuen Stoff aus.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Plakette — Am Armaturenbrett weist eine Plakette auf die Limitierungszahl hin.

Farblich stimmig passen dazu die Holzzierleisten, und sogar den Schaltknauf fertigte Porsche aus offenporigem Nussbaum-Schichtholz wie beim 917 und Carrera GT. Eine goldene Plakette mit Porsche-Wappen, Limitierungsnummer und der Signatur von F. A. Porsche ziert das Armaturenbrett.

Hier haben wir den 992.2 Carrera T getestet, ebenfalls mit Handschaltung und Holzknauf.

Sport-Chrono-Uhr im F. A.-Design

Im Blick des Fahrers thront die Uhr des Sport-Chrono-Pakets. Sie erhielt ein einzigartiges Design, das an den persönlichen Chronograph 1 von F. A. Porsche erinnert: Auf der rechten Zifferblattseite sind seine Initialen gedruckt, oben prangt das alte Porsche-Design-Logo, der Sekundenzeiger ist rot lackiert, und bei der Leuchtmasse entschied sich das Designteam für Vintage-Beige, um die Anmutung des historischen Zeitmessers zu treffen, der noch heute im Besitz der Familie ist.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Uhren — Porsche 911 GT3 90 F A Porsche: Sport-Chrono-Uhr und passender Chronograph 1.

Persönlicher Chronograph 1

Alle diese Gestaltungsmerkmale des Chronographen von F. A. finden sich auch auf der Sonderedition des Chronograph 1 von Porsche Design, der mit jedem der 90 Fahrzeuge mitgeliefert wird: Der Designer hatte damals seine Initialen über das Kalenderfenster drucken lassen. Ein sehr persönliches Detail, das sich ebenso auf dem Zifferblatt findet wie die Vintage-Leuchtmasse.

Das historische Porsche-Design-Logo ziert Krone und Schließe des Metallbands. Es besteht wie das Gehäuse aus Titan mit einer schwarzen Beschichtung aus kratzfestem Titancarbid.

Dank des Schnellwechselsystems lässt sich ohne Werkzeug das zweite mitgelieferte Armband montieren. Es besteht aus dem trüffelbraunen Clubleder des Fahrzeuginterieurs und weist die gleiche kalkbeige Ziernaht auf.

Wer keinen Jubiläumsporsche ergattern konnte: Hier stellen wir den verfügbaren Chronograph 1 - 1975 Limited vor.

Wie auf der persönlichen Uhr von F. A. Porsche sind über den Kalenderanzeigen seine Initialen gedruckt.

Fuchsfelge als Rotor

Durch den Saphirglasboden kann man den Rotor in Form und Farbe der Felge des Sondermodells bewundern: seidenmatt schwarzes Fuchsdesign mit Zentralverschluss und dem historischen Porsche-Wappen. Das Miniaturkunstwerk zieht die Aufzugsfeder des Kalibers 01.140 auf und sorgt so für 48 Stunden Gangreserve. Ein Chronometerzertifikat bestätigt die hohe Ganggenauigkeit.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Rotor — Der Aufzugsrotor folgt exakt der Jubiläumsfelge: Schwarzes Fuchs-Design, Zentralverschluss, historisches Porsche Wappen.

Der Chronograph ist also eine mindestens ebenso persönliche Hommage an F. A. Porsche wie der Wagen. Mark Porsche legte die Uhr jedenfalls sofort ans Handgelenk und stieg auch gleich in den GT3, denn den Schlüssel für die Nummer 1 von 90 hat er an diesem Abend überreicht bekommen.

Preis und Verfügbarkeit

Neben dem Chronographen liefert Porsche auch noch einen Weekender aus dem trüffelbraunen Clubleder mit kreidebeigen Ziernähten und dem Logo des 90 F. A. Porsche mit. Ab April kann man den Wagen für 351.211 Euro bestellen.

Porsche 911 GT3 90 F A Porsche Weekender — Zum Wagen gehört auch der passende trüffelbraune Weekender.

In Deutschland werden 28 Porsche-Zentren ausgelost, die einen Wagen verkaufen können. Alle Käufer kommen in Zell am See zusammen und können ihren 911 GT3 90 F. A. Porsche weiter individualisieren.