Petro-Surf-Gründer Ken Hake im Interview: „Jeder ist willkommen. Das ist mir wichtig.“
Das Petro Surf Festival für luftgekühlte Porsche lockt jedes Jahr Tausende Besucher nach Sylt. Gründer Ken Hake über Freiheit, seine Zukunftspläne und Schule schwänzen für den Führerschein.
Du hast mit Petro Surf ein einzigartiges Event geschaffen, das Surfen, Autos und Lifestyle verbindet. Wie bist du auf die Idee gekommen?
Die Idee kam daher, dass ich vorher schon mit Luftgekühlt involviert war und denen geholfen habe, Events nach Europa zu bringen. Einmal in England, in Bicester, und in München. Da kam die Idee auf: Warum nicht auch was Eigenes veranstalten? Sylt brauchte im Event-Bereich ein bisschen Unterstützung. Ich habe ein riesiges Netzwerk und dachte mir, warum nicht?
Die Frage war: Was kann ich authentisch abbilden? Einfach nur ein Cars and Coffee ist nicht so das Richtige. Also habe ich die Surferei und die Autos zusammengebracht. Jeder Surfer ist auf Transportmittel angewiesen. Ohne viel Gedanken haben wir 2017 mit der Planung begonnen. 2018 hatten wir das erste Event mit 25 Autos. Magnus Walker war zum Aufschlag da und hat alles unterstützt. Es wurde sehr gut angenommen. Da dachten wir: Weitermachen!
Hier findet ihr unseren Bericht über das Petro-Surf Festival 2025.
Petro-Surf Festival Sylt: Outlaw-Viebes nach Deutschland gebracht.
Wie hat sich die Leidenschaft fürs Surfen und Porsche bei dir entwickelt?
Beides wurde mir in die Wiege gelegt. Luftgekühlte Porsche über meinen Vater, der 1963 der zweite auf Sylt mit einem Porsche war, einem 356 Super. Ich surfe seit 1983 oder 84, war mal deutscher Meister und im Nationalteam. Beides war immer aus der sportlichen Sicht interessant. Porsche fahren ist natürlich wesentlich teurer als Surfen, also musste das ein bisschen warten, bis ich mir meinen ersten Elfer leisten konnte. Aber beides war immer mein Lifestyle.
Petro-Surf-Gründer Ken Hake im Interview mit Neunelfer-Magazin-Gründer Jens Koch
Du hast ja auch in Kalifornien gelebt. Was hat das für einen Einfluss gehabt?
Von 1998 bis 2010 habe ich in den USA gelebt, fast zwölf Jahre. Mein Vater hat mich immer mit deutschen Automagazinen versorgt. In La Jolla, wo ich gewohnt habe, gab es Leute mit F-Modellen, die am Wochenende Rennen in Willow Springs gefahren sind. Manchmal kamen sie auch mit 911-F-Modell und Brett auf dem Dach zum Strand. Da habe ich natürlich immer rübergeschielt.
Diese südkalifornische Hotrod-Szene mit Porsche hat eine lange Geschichte dort. Das hat den Lifestyle nochmal geschärft. Die Surferei, die kalifornischen Vibes, die ganzen Outlaw-Autos. In Deutschland war das damals nicht so verbreitet. Der Deutsche war dafür bekannt, die Wagen sehr original zu lassen. Ich denke, Magnus Walker hat viel für die Szene geleistet. Danach war es bei vielen nicht mehr die Harley, sondern ein alter Porsche. Sehr positiv für die Szene, aber natürlich negativ für die Preise. Ich erinnere mich, dass man ein 911-F-Modell in den USA damals für 7.000 bis 8.000 Dollar kaufen konnte. Ganz andere Zeiten.
Porsche-Outlaw-Legende Magnus Walker kam fürs Petro-Surf von Kalifornien nach Sylt.
Gab es einen bestimmten Moment, in dem du gedacht hast: Jetzt mache ich auf Sylt was mit Porsche und Surfen?
Als ich meinen ersten Elfer gekauft habe, ein G-Modell. Den habe ich herrichten wollen, wie ich ihn gerne hätte. Bei mir war das Richtung Track-Focus, so ein bisschen GT3-Style: Ausräumen, leicht machen. Ich habe fast jeden Abend noch unter dem Auto gelegen. Die ganze Szene war damals sehr heiß. Überall kamen interessante Leute mit spannenden Autos. Es entwickelte sich schnell eine tolle Community.
2012 habe ich ein eigenes Label gegründet, Marine Machine. Das war mit allem aufgeladen, was auch Petro Surf ist: Surfen, Skateboard fahren und alte Porsche. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, würde ich sagen.
War von Anfang an abzusehen, dass das Petro-Surf so erfolgreich wird?
Nee, überhaupt nicht. Es war nur gedacht, um neue Impulse zu setzen: Ausprobieren kann man ja mal. Was ich allerdings super fand: Porsche Deutschland hat uns von Tag 1 unterstützt. Normalerweise will sich Porsche sowas erstmal aus der Ferne angucken. Bei mir war das anders, weil ich mit Luftgekühlt gearbeitet hatte. Da war schon ein Grundvertrauen da, dass Ken weiß, was Porsche gut tut.
Porsche war happy, wir waren happy, die Leute auf Sylt fanden es spannend. Wir hatten Wellen die ersten Male, letztes Jahr nicht, aber sonst recht viel Glück. Dann ging es schnell viral. Es gibt eine extrem alte Surfkultur auf Sylt, die bis in die frühen 50er zurückreicht. Das wissen viele nicht. Das war dann auch Aufklärungsarbeit: Wir sind in Deutschland, aber nicht die steifen Deutschen. Wir sind anders, untypisch. Und wenn man Zuspruch bekommt, warum aufhören?
Heute haben wir gar nicht so viele Tickets, wie wir verkaufen können. Aber der Hauptfestivaltag am Samstag ist umsonst. Jeder ist willkommen. Das ist mir wichtig. Wir sind keine exklusive Veranstaltung, sondern für alle da.
Petro-Surf-Gründer Ken: „Jeder ist am Samstag willkommen!“
Wie würdest du jemandem beschreiben, der noch nie da war, was ihn erwartet?
Als Teilnehmer ist es wie eine sehr coole, große, lange Klassenfahrt. Wir sind ein Event über drei Tage. Start in Dänemark, dann mit der berühmten Petro-Surf-Fähre nach Sylt, wo alle Autos auf eine Fähre kommen. Dort machen wir das erste Abendessen. Solange man einigermaßen offen ist, ist es eine tolle Gelegenheit, in die Community abzutauchen, neue Kontakte zu knüpfen und sich inspirieren zu lassen.
Es ist eher wie Urlaub. Viele Leute machen drei, vier, fünf Tage oder eine Woche draus. Nach drei Tagen hast du dich mit jedem unterhalten, neue Freundschaften geschlossen, viele Bilder von deinem Auto bekommen. Man ist schnell in der Petro-Surf-Familie aufgenommen.
Ken begrüßt die Petri-Surf-Teilnehmer an der dänischen Rennstrecke: „Wie eine coole Klassenfahrt“.
Für Besucher haben wir Ausstellungen, Livemusik, kulinarisches Angebot. Die Sponsorenstände sind interessant mit tollen Aktivierungen. Sommersonne, Spaß und Sylt. Wir haben das große Glück, beim Porsche-Partner Samoa Seepferdchen zu sein, das Restaurant in den Sylter Dünen. Auf der einen Seite das Wattenmeer, auf der anderen die Nordsee. Mit gutem Wetter bei 26 Grad und leichter Brise kommst du dem kalifornischen Lifestyle nicht näher, als wir das hier im Norden haben.
Petro-Surf Festival Sylt: „Näher kommst du dem kalifornischen Lifestyle nicht.“
Welche Porsche-Modelle sieht man am häufigsten?
Bei uns ist alles okay vom 356 bis zum 993, also alles Luftgekühlte bis 1998. Wir haben auch Transaxle-Wagen aufgenommen, weil jüngere Leute gerne kommen möchten und aufgrund der Preise eher auf Transaxle gegangen sind.
Am meisten sieht man Elfer. Wenn man das unterteilt: G-Modelle und 964, gefolgt von F-Modellen. Ich überlege, nächstes Jahr auch Plätze für umgebaute Cayenne zu schaffen, weil wir immer mehr Leute haben, die mit Overland-Cayennes kommen. Wir haben auch einen Petro-Surf Cayenne „PSUV“ gebaut, einen GTS Handschalter, der mehr als Spaß macht, es muss also nicht immer ein Elfer sein.
Jeder hat in Deutschland ein Herz für 356 und alte Elfer. Die Formsprache ist einfach so schön. Es ist nicht das typische Porsche-Event, sondern viele Leute sind sehr passioniert dabei. Es geht nicht darum, was für einen Wagen du hast oder wer du bist, sondern um deine Passion für die Marke. Diese Passion teilen auch die Surfer.
Ken auf dem Petro-Surf im Gespräch mit Jens vom Neunelfer Magazin: „Es geht nicht darum, welchen Wagen du hast, sondern um deine Passion.“
Was war das coolste oder seltenste Porsche-Modell beim Petro Surf?
Schöne 356 Carrera 2, diverse RS-Modelle, ein 964 3,8 Liter RSR mit Straßenzulassung, 935 DP Motorsport Originalwagen. Das Porsche Museum bringt auch jedes Jahr einen Rennwagen. Was ich immer am schönsten fand, waren richtige Rennwagen wie beispielsweise von Jägermeister oder in anderem Sponsorendesign. Wenn du einen 962 auf der Insel hast, mitten in der Düne oder auf einer Deichmauer, dieser Kontrast zwischen Rennsport und idyllischer Natur ist krass. Solche Sachen sieht man auf der Insel nicht oft.
Hier haben wir die schönsten Porsche-Renndesigns vorgestellt.
Porsche 917 auf dem Petro-Surf 2025: „Richtige Rennwagen mit Sponsorendesign am schönsten“.
Beim ersten Petro Surf waren 25 Porsche. Wie hat sich das weiter entwickelt?
Es ist jedes Jahr steil nach oben gegangen. Heute haben wir 110 Tickets. Auf die Fähre passen nur 85 Autos, 25 Teilnehmer müssen ihr Auto vorher rüberbringen. Ich könnte 300 oder 400 Tickets verkaufen, aber die Insel ist klein, es muss handelbar sein und einen Familiencharakter haben. Wenn ich zwei Fähren nehmen würde, kann ich mich nicht teilen.
Beim ersten Event hatten wir 25 Autos und vielleicht 500 Besucher. Heute sind es 110 Autos plus nochmal 100 bis 200 Elfer, die am Samstag kommen. Über das Wochenende haben wir vielleicht 4.000 bis 4.500 Leute.
Petro-Surf: „Es passen nur 85 Autos auf die Fähre, das begrenzt die Zahl der Teilnehmer“.
Ich weiß, dass jeder Geschäftsmann sagen würde: Skalieren! Aber mir geht es darum, dass die Vibes bleiben und es überschaubar bleibt. Ab irgendeiner Größe verliert es den Charme. Der Lifestyle und das Gefühl sind mir wichtig.
Ein großer Teil unseres Wachstums ist Mundpropaganda. Von Tag 1 hatten wir große mediale Unterstützung durch dieses Format, das anders ist. In den Medien gefeatured zu werden, wie im Neunelfer Magazin, hilft, die Idee in die Welt zu tragen. Wir sind noch sehr nischig. Nach jedem Event kommen Leute zu mir, die über Freunde oder Social Media davon erfahren haben.
Ich führe eine interne Newsletter-Liste. Wer informiert bleiben möchte, kann mir über die haketrading.com Website oder Instagram schreiben. Jeder kriegt eine Antwort, auch wenn es mal dauern kann. Es ist noch mehr Hobby, auch wenn eine Firma daraus entstanden ist. Es ist ein Passionsprojekt.
Ken Hake: „Ich könnte viermal so viele Tickets verkaufen, aber der Familiencharakter soll erhalten bleiben.“
Wie wählt ihr die Teilnehmer aus?
Wir sind jedes Jahr schnell ausverkauft. Der Samstag bleibt für alle offen. Eine richtige Auswahl mache ich nicht. Alle auf der Newsletter-Liste werden zuerst angeschrieben. Ich führe auf, was sie für Autos haben, wer schon mal dabei war, wer uns unterstützt hat.
Für 2026 wird es wieder ein Datum für den Ticketvorverkauf geben, meist Ende Februar, wo die Petro-Surf 26 Tickets verkauft werden. Man muss schnell sein und etwas Glück haben. Solange du einen Luftgekühlten oder einen Transaxle-Wagen hast, ist es kein Problem. Es gibt keine Bewerbung.
Ansonsten bleibt der Festival-Samstag, um in die Petro-Surf Welt ohne Ticket einzutauchen.
Gab es prominente Besucher?
Aus der Porsche-Welt Magnus Walker, Rennfahrer wie Richard Lietz. Diverse Porsche-Rennfahrer, deutsche Schauspieler, professionelle Surfer aus der ganzen Welt, berühmte Surfboardshaper, Wirtschaftsleute, Familienmitglieder aus der Familie Porsche. Zu 95% sind es immer Freunde, die sich das Petro-Surf auch mal angucken möchten.
Bei uns ist jeder gleich. Wenn du vor Ort bist, ist für den Tag jeder ein VIP. Wir sind friesisch gelassen, was berühmte Leute angeht.
Petro-Surf: „Jeder, der kommt, ist für den Tag ein VIP.“
Neben Autos und Surfen spielt auch Lifestyle eine Rolle. Wie kamen die Partner dazu?
Am Anfang war es über mein Netzwerk. Für manche Brands werden klassische Messen unattraktiver. Viele Firmen wollen unprätentiös an neue Kunden herantreten. Ich denke, wir haben da einen Mehrwert. Es ist eine Art Messe, wo du Produkt oder Service wunderbar präsentieren kannst.
Mit unserem Team kann man alles abbilden: Foto, Filmproduktionen, neue Produkte launchen. Auch wenn wir nicht 50.000 Leute vor Ort haben, haben wir medial und auf Social Media eine große Reichweite. Sylt vereint viele Leute aus unterschiedlichen Lifestyles. Du hast einen guten Durchschnitt an potenziellen Kunden für jede Brand.
Durch die mediale Aufmerksamkeit sind Brands an uns herangetreten. Wenn eine Brand wie Porsche uns vertraut, entwickelt sich bei anderen Brands Grundvertrauen. Nicht klassische Messe, nicht klassische Autoshow, sondern wirklich intensiver Austausch mit potenziellen Kunden.
Petro-Surf-Partner Union Glashütte stellte 2025 ein Sondermodell für das Festival vor.
Welche Partner sind nächstes Jahr dabei?
Die Sponsoren Gespräche laufen noch, also möchte ich mich hier etwas bedeckt halten. Porsche ist auch im achten Jahr wieder mit dabei, Union Glashütte, Floyd Koffer, Banzai Collection, die FRS Syltfähre und weitere. Die Hälfte steht, das grobe Konstrukt ist da, aber bei einigen sind wir noch in der Abstimmungsphase.
Den Petro-Surf-Chronograph von Union Glashütte haben wir uns hier im Detail angeschaut.
Gibt es für die achte Auflage etwas Neues?
Die Abläufe verändern sich jedes Jahr ein bisschen. Dieses Jahr wollen wir den Community-Aspekt ausspielen. Wir machen mit allen Autos eine Ausfahrt, auch wenn sie nicht zusammenbleiben können. Es gibt einen schönen Meeting-Spot in Dänemark. Dort werden Formalitäten geklärt, Goodiebags ausgegeben. Die Fähre bleibt, der Samstag wieder am Seepferdchen. Das Setup ändere ich ein bisschen.
Das Grundkonstrukt steht, aber was für Leute kommen, welche Brands da sind, was die Brands machen und wie das Petro-Surf-Village aussieht, ändert sich immer.
Was ist deine Vision für das Festival in fünf Jahren?
Wir machen jetzt auch Track Days „Petro-Tracks“ und kleine Events bei Porsche-Zentren, wo wir die Petro-Surf-Welt auf Roadshow nehmen. Ich möchte nicht, dass Petro Surf mit den Zuschauerzahlen wächst, sondern dass wir Satelliten-Events machen. Es gibt Pläne, das Event international darzustellen: Frankreich, Japan, Australien und Südkalifornien.
Aber es ist extrem viel Arbeit, ich bin das ganze Jahr mit Petro-Surf beschäftigt. Mal sehen, wo die Reise hingeht. Mittlerweile steht eine lose Infrastruktur für Petro Surf Goes International.
Ken Hake: „Petro-Surf ist auf dem Weg nach Japan, Australien und Kalifornien.“
Was sind die kleineren Events, die du organisierst?
Die Track Days sind sehr unprätentiös, da ist jeder Porsche willkommen ist, auch ein Cayenne. Es geht nur darum, so viel Track Time wie möglich zu haben und dein Auto mal sicher im Grenzbereich zu testen. Mit Porsche-Zentren gibt es Ausfahrten, Kinonächte, Vernissagen. Alles, was man ohne Strand und Wellen darstellen kann. Die Petro-Surf-Welt in die Großstadt bringen.
An welchen Rennstrecken sind die Track Days?
Unsere Hausrennstrecke ist Padborg im Süden von Dänemark. Ansonsten gibt es Gespräche mit Bilster Berg und anderen Strecken. Padborg ist nicht so anspruchsvoll, dass ein Anfänger nicht seine ersten Runden drehen kann. Die Strecke ist recht klein, aber uns geht es nur um Spaß, nicht um Rundenzeiten. Wenn du Rennfahrerluft schnappen möchtest, den Wagen mal artgerecht einsetzen willst, ist Padborg mit Petro-Surf das Richtige.
Rennstecke im dänischen Padborg: „Es geht um Spaß, nicht Rundenzeiten.“
Wenn du dir einen Porsche für einen perfekten Surftrip aussuchen könntest, welcher wäre das und wohin würde die Reise gehen?
Ich habe schon mal mit meinem G-Modell einen Trip nach Biarritz gemacht, über eine Woche, mehr als 5.000 Kilometer durch Europa. Zwei Surfbretter im Auto, ein Skateboard, Klamotten, Schlafsack. Im Auto geschlafen. Das habe ich von der Bucket List abgehakt.
Was noch draufsteht: Mit dem „PSUV“ Cayenne erste Generation, den wir umgebaut haben, von Sylt nach Marokko fahren. Ein bisschen Richtung Midlife-Crisis. Das große Abenteuer.
Ansonsten bin ich ein Elfer-Mensch und habe ein Herz für alles, was schnell ist. Aus heutiger Sicht würde ich einen schön umgebauten Dakar nehmen mit allem drum und dran: Dachgepäckträger, Ersatzreifen, Benzinkanister. Mit dem einfach mal wild mitten in die Walachei fahren.
Ken über den 991.2 GT3 Touring: „Ich bin ein Elfer-Mensch und habe ein Herz für alles, was schnell ist.“
Was bedeutet Freiheit für dich?
Das Auto war früher für viele von uns Freiheit. Besonders wenn du nicht in der Metropole lebst. Ich bin 79er Jahrgang. Mit dem Auto konntest du rein potenziell wegkommen, von hier auf die Kanaren fahren.
Da ich auf der Insel Sylt geboren bin und gelebt habe, war der Führerschein mir unglaublich wichtig. Ich habe für nichts so hart gebüffelt. Ich kannte jede Frage auswendig, die Theorie dauerte keine Minute. An dem Tag, als ich 18 wurde, holte mein Vater für mich den Führerschein aus Husum. Ich konnte es in der Schule nicht mehr aushalten, sagte, ich hätte Bauchschmerzen, und ging nach Hause um endlich legal Autofahren zu gehen.
Eine Woche nachdem ich den Führerschein hatte, bin ich nach Biarritz zum Surfen gefahren. Meine Mutter hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Aber in unserer Familie hatten wir immer viel Benzin im Blut. Mein Großvater war autoverrückt, mein Vater war es auch. Mit zehn hat mein Vater mir beigebracht, wie ich richtig Auto fahren muss.
Auto war für mich nicht nur Freiheit, Ästhetik und Ingenieurskunst, sondern viel mehr als die Summe der einzelnen Aspekte. Die Freiheit, der Spaß, unsere Autos richtig einzusetzen, besser zu schalten, besser zu fahren. Wir sehen das als Lifestyle und Sport. Wir wollen bessere Autofahrer werden, das Auto besser beherrschen. Dabei neue Plätze erkunden. Besser geht es fast nicht.
Gibt es etwas, was du Porsche-begeisterten Lesern mitgeben möchtest?
Fahrt eure Autos, habt Spaß mit euren Autos, kreiert Geschichten fürs Leben mit euren Autos. Und wenn ihr noch nie auf Sylt wart, kommt zu Petro Surf und besucht uns. Es würde mich freuen mit Euch ein alkoholfreies Bier vor Ort zu trinken.
Petro-Surf-Gründer Ken Hake: „Fahrt eure Autos!“
Wann ist das nächste Petro Surf und wie kann man dabei sein?
Das nächste Petro Surf ist vom 26. bis 28. Juni 2026, das letzte Juni-Wochenende. Wer nur unprätentiös dabei sein und sich alles angucken möchte, kommt einfach vorbei. Wir starten am Samstag ab 15 Uhr mit dem Festival bis 21 Uhr. Da braucht ihr keine Anmeldung.
Wer das ganze Wochenende teilnehmen möchte, schreibt mir am besten über die Website eine E-Mail oder bei Instagram. Dann nehme ich jeden auf die Liste. Aber ich muss darauf hinweisen: Es gehört immer etwas Glück dazu, ein Ticket zu ergattern.
Was ist euer Lieblingsevent? Schreibt es gerne in die Kommentare.
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