Pepita, Schottenkaro & Co.: Porsche legt legendäre Sitzstoffe wieder auf

Porsche Sitzstoff Pepita 911 Urmodell

Pepita, Pascha und Schottenkaro gehören zu den kultigsten Interieur-Designs in der Porsche-Geschichte. Jetzt sind die ikonischen Stoffmuster wieder in Originalqualität verfügbar und ermöglichen authentische Restaurierungen vom 356 bis zum 993.

Porsche bringt die legendären Sitzstoffe vergangener Jahrzehnte zurück. Die stilprägenden Textilien wie Pepita, Pascha-Stoff und verschiedene Schottenkaro-Varianten sind ab sofort wieder bei den Porsche-Zentren und im Porsche-Onlineshop erhältlich. Für Besitzer historischer Sportwagen und Youngtimer bedeutet dies die Möglichkeit, den ursprünglichen Auslieferungszustand ihrer Fahrzeuge originalgetreu wiederherzustellen.

„Wir schließen mit der Neuauflage eine Lücke, denn die meisten Kunden möchten bei einer Restaurierung möglichst exakt den Auslieferungszustand ihres Old- oder Youngtimers wiederherstellen", erklärt Ulrike Lutz, Leiterin Classic bei Porsche. „Besonders wichtig war uns bei diesem Projekt, dass wir mit den Stoffen unser Qualitätsversprechen einhalten. Im Markt finden sich leider viele Imitationen, die entweder gar nicht als Sitzstoff geeignet sind oder bereits nach kurzer Zeit ihre Optik verlieren. Deshalb möchten wir unseren Kunden wieder eine getestete Original-Alternative bieten."

Porsche Sitzstoff Pascha Restaurierung

Ein Porsche-Sitz wird mit neuem Pascha-Stoff bezogen.

Aufwendige Recherche und Qualitätstests

Als Porsche Originalteile erfüllen die neuaufgelegten Textilien die hohen Anforderungen des Sportwagenherstellers. Das gilt für Haptik und Langlebigkeit ebenso wie für die Exaktheit der teils ausgesprochen komplizierten Muster und Farbkombinationen. „Häufig muss der Sattler nur den Fahrersitz frisch beziehen. Dann ist es unser Anspruch, dass dieser weiterhin optisch zum Beifahrersitz passt, der ja in der Regel noch einen alten Bezug hat", erläutert Produktmanager Lukas Werginz.

Die Stoffe durchlaufen eine Reihe von Tests zu Feuerfestigkeit, Licht- und Farbechtheit sowie Abrieb. Dadurch eignen sie sich ideal für vielfältige Anwendungen im Fahrzeuginnenraum, von Sitzbezügen bis zu Seitenverkleidungen. Erhältlich sind sie im Format 1,5 mal 2 Meter.

Wesentliche Informationen für die Neuauflagen lieferte das Unternehmensarchiv. Zu Anschauungszwecken erwarb Porsche zusätzlich rare Lagerware: In den USA fanden die Fachleute beispielsweise einen unberührten 911-Sitz. 1975 mit grünem Schottenkaro bezogen, hatte dieser Sitz nie den Weg in einen Porsche gefunden. „Lichtdicht im Schrank gelagert und daher perfekt erhalten, war dieser New-old-Stock-Artikel Goldstaub für uns", sagt Lukas Werginz rückblickend.

Schottenkaro im 911 Turbo „Nr. 1“ von 1974.

Pepita: Christian Dior für den 356

Ab 1963 schmückte Pepita auf Wunsch die Sitze des Porsche 356, zwei Jahre später war es auch für das 911 F-Modell erhältlich. Pepita besteht aus Karos, die durch diagonal verlaufende Streifen miteinander verbunden sind. Die Bezeichnung des Musters geht auf den Künstlernamen der spanischen Tänzerin Josefa Durán y Ortega aus dem 19. Jahrhundert zurück: Pepita de Oliva.

Berühmt wurde das Muster durch Christian Dior. 1947 präsentierte der französische Modedesigner seine Entwürfe und verwendete Pepita für die Damenkollektion. Bei Porsche ist der Stoff in den klassischen Farbkombinationen schwarz/weiß sowie rot/schwarz/weiß für den 356 C und die frühen 911 F-Modelle wieder verfügbar.

Hier haben wir den 911 Sport Classic (992) mit Pepita-Innenraum getestet.

Porsche Sitzstoff Pepita schwarz weiß rot.

Der Pepita-Stoff ist auch in Schwarz-Weiß-Rot verfügbar.

Schottenkaro: Tradition im Turbo

Stoffe mit Schottenkaro symbolisieren Tradition und Handwerkskunst, Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein. Bei Porsche fanden sich 1974 drei dieser sogenannten Tartans exklusiv in der Ausstattungsliste des 911 Turbo. Erst im Modelljahr 1976 zogen sie in den Elfer ein. Typisch für Tartans ist das Karomuster, das beim Weben durch die Verwendung verschiedenfarbiger Fäden entsteht.

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main zeigte Porsche im Jahr 1973 die Studie eines 911 RSR Turbo mit Sitzmittelstreifen und Seitenwangen in „Black Watch". Ein Jahr später erhielt Louise Piëch den 911 Turbo „Nr. 1", außen in Silber, innen mit rotem Leder gepolstert, die Sitzmittelbahn in Tartan-Muster mit der Bezeichnung „McLaughlan".

Mehr über den 911 Turbo „Nr. 1“ und das Schottenkaro bei Porsche lest ihr hier.

Porsche Sitzstoff Schottenkaro grün blau

Schottenkaro ist bei Porsche seit dem 911 Turbo von 1974 ein Klassiker.

Pascha: Hommage an den Motorsport

Inspiriert von wehenden Zielflaggen, ist das Pascha-Muster eine Hommage an den Motorsport. Erstmals 1977 im 928 in Südfrankreich der Öffentlichkeit präsentiert und bis Mitte der 1980er Jahre zudem auch im 911, 924 und 944 angeboten, wurde das pulsierende, lebendige Muster zu einem der prägendsten Interieur-Designs von Porsche. Der Name „Pascha" sollte an osmanische Sultane erinnern, die auf komfortablen Seiden- und Samtkissen ruhten.

Vor gut fünf Jahrzehnten entwickelte das Designteam um Anatole „Tony" Lapine und Vlasta Hatter das Muster auf Basis des legendären Erich Strenger Posters. Durch verschieden große, raffiniert arrangierte Rechtecke entstand im Muster eine Art Bewegung, eine visuelle Übersetzung der Dynamik und Eleganz, die Porsche seit jeher auszeichnen. Mit dem neuen 911 Spirit of 70 hat Porsche erstmals wieder in einem Neufahrzeug dem Stoff zum Comeback verholfen.

Hier stellen wir das Sondermodell 911 Spirit 70 ausführlich vor.

Porsche Sitzstoff Pascha Muster

Das Design des Pascha-Stoffs hat Porsche in den 1970er Jahren selbst gestaltet.

Diese Stoffe sind jetzt wieder verfügbar

Die Neuauflage umfasst zehn verschiedene Stoffvarianten für unterschiedliche Modelle und Modelljahre:

Pascha-Stoff weiß/schwarz für 928 (1978–1979)

964 Multicolor-Cobaltblau-Stoff für 928 (1991–1993), 944 (1991), 964 (1991–1994) und 968 (1992–1993)

Schottenkaro-Stoff rot/blau (McLaughlan) sowie grün/blau (Black Watch) für 911 G-Modell (1975–1980), 924 (1980–1982) und 928 (1980)

Porsche-Schriftzug-Stoff olivgrün für 911 G-Modell (1985–1987) und 928 (1985–1987)

Pepita-Stoff schwarz/weiß sowie rot/schwarz/weiß für 356 C (1963–1965) und 911 F-Modell (1965–1973)

Nadelstreifenvelour schwarz/weiß für 911 G-Modell (1977–1989), 964 (1989–1990), 924 (1977–1988), 928 (1978–1990) und 944 (1982–1990)

Porsche-Schriftzug nachtblau sowie schwarz für 911 G-Modell (1987–1989), 993 (1994–1998), 924 (1986–1988), 928 (1987–1995) und 944 (1985–1991)

Die historischen Stoffe sind ab sofort im Porsche Classic Shop erhältlich und ermöglichen authentische Restaurierungen, die dem Technischen Zertifikat für Porsche-Klassiker entsprechen.

Porsche Sitzstoff Porsche-Schriftzug

Der Sitzstoff mit Porsche-Schriftzug wurde in den 1980ern populär.

Welches Muster ist euer Favorit? Schreibt es gerne in die Kommentare.


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