Porsche 911 S/T – Hommage an die Leichtigkeit
Porsche stellte 2023 den auf 1.963 Stück limitierten 911 S/T vor. Mit hochdrehendem Saugmotor aus dem GT3 RS, ohne Heckflügel und als bis heute leichtester 992 ist er ein GT3 Touring auf Anabolika.
Was ist der Porsche 911 S/T?
Mit dem 911 S/T feierte Porsche 2023 60 Jahre 911 auf besonders puristische Weise. Das Sondermodell vereint die Leichtbautechnik des GT3 RS mit dem Fahrgefühl eines klassischen Elfers – handgeschaltet, hochdrehend und kompromisslos. Nur 1.963 Exemplare entstehen, eine Anspielung auf das Geburtsjahr des ersten 911 (1963).
Die Historie
In den späten 1960er Jahren entwickelt Porsche auf Basis des 911 eine besonders leichte und rennsporttaugliche Variante: den 911 S/T. Um die Typisierung eines neuen Modells zu umgehen, firmiert er offiziell weiterhin als 911 S, erhält aber intern den Zusatz „ST“.
Kernthema ist der Leichtbau: Mit Bauteilen aus Plexiglas, Aluminium und GFK sowie einer reduzierten Innenausstattung wird das Fahrzeuggewicht deutlich gesenkt. Erste große Erfolge feiern die Modelle bereits 1970 bei der Rallye Monte Carlo.
Ab Oktober 1970 bietet Porsche die sportliche Ausführung regulär unter der Bestellnummer M471 (Straße) sowie M491 (Rennstrecke) und M494 (Rallye) an. Der ST bleibt äußerlich dezent, verzichtet aber auf Zierleisten, Stoßstangenhörner und Komfortdetails.
Technisch entwickelt Porsche das Modell stetig weiter: Die Hubräume steigen auf bis zu 2,5 Liter, die Leistung auf 270 PS. Verbesserte Fahrwerkskomponenten, spezielle Motorenteile und eine neue Abgasanlage sorgen für Rennsporttauglichkeit.
1972 endet die Produktion, der 911 Carrera RS 2.7 übernimmt mit nochmals verbesserter Technik und Aerodynamik die sportliche Speerspitze. Der 911 S/T bleibt als kompromissloser Leichtbau-Renner und Wegbereiter des RS unvergessen.
Porsche 911 S/T: Vorbild und limitiertes Modell von 2023.
Design und Aerodynamik
Optisch bleibt der 911 S/T dem klassischen Design des Elfers treu, setzt aber gezielte Akzente: So unterscheidet er vom GT3 Touring vor allem durch das Doppelkuppeldach und die vom GT3 RS übernommenen auffälligen Einzüge hinter den Vorderrädern.
Der Verzicht auf große Spoiler sorgt für eine cleane, sportliche Silhouette. Statt aggressiver Aerodynamikteile setzt Porsche auf Understatement – ganz im Stil des 911 R oder GT3 Touring.
Porsche 911 S/T: Leichtes Understatement.
Technik und Fahrleistung
Unter der Haube arbeitet der hochdrehende 4,0-Liter-Saugmotor aus dem 911 GT3 RS mit 525 PS. Anders als beim RS erfolgt die Kraftübertragung jedoch nicht über ein automatisches PDK, sondern über eine manuelle 6-Gang-Schaltung mit kürzerer Übersetzung – für ein besonders direktes Fahrerlebnis.
Der 911 S/T beschleunigt in 3,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Das mag im Vergleich zu Turbo-Modellen unspektakulär wirken – doch hier zählt nicht die rohe Leistung, sondern das Fahrgefühl: analog, agil, begeisternd.
Porsche 911 S/T: Manuelle 6-Gang-Schaltung.
Leichtbau
Der Porsche 911 S/T ist das leichteste Modell der aktuellen 992-Baureihe und kombiniert Motorsport-DNA mit Straßentauglichkeit. Durch konsequenten Leichtbau erreicht er ein beeindruckend niedriges Leergewicht von 1.380 Kilogramm (DIN). Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Reduktion rotierender und ungefederten Massen gelegt, was dem Fahrverhalten spürbar zugutekommt.
Highlights der Gewichtseinsparung:
Neue Leichtbaukupplung mit Einmassenschwungrad spart 10,5 kg.
Magnesiumräder, Karbon-Keramik-Bremsen (PCCB) und ein CfK-Stabilisator an der Hinterachse reduzieren ungefederte Massen.
Verzicht auf Hinterachslenkung für direktes Handling.
Karosserie mit vielen CfK-Komponenten (z. B. Türen, Kotflügel, Dach, Haube) aus GT3 RS und Touring-Modellen.
Reduzierte Dämmung, Dünnglas-Fenster, Türschlaufen und eine leichte Lithium-Ionen-Batterie mit nur 9,5 kg – inspiriert von historischen Leichtbau-Ikonen wie dem 911 R (1967) und Carrera RS 2.7 (1972).
Das Ergebnis ist ein hoch agiler, präzise reagierender Sportwagen, der durch seine Leichtigkeit ein besonders intensives Fahrerlebnis vermittelt.Die Fronthaube und das Dach bestehen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK), ebenso wie die Türen und Kotflügel. Das Ergebnis: ein Gewicht von nur 1.455 Kilogramm – der leichteste 911 der aktuellen
Leichtbau beim Porsche 911 S/T: Magnesiumfelgen, viel Carbon an der Karosserie, Dünnglasfenster.
Exklusive Ausstattung und Innenraum
Im Innenraum setzt sich der Leichtbau fort: Vollschalensitze, reduzierte Dämmung, dünnere Verglasung. Wer möchte, bekommt gegen Aufpreis auch Sportsitze Plus für mehr Alltagstauglichkeit. Besonders auffällig: das ST-exklusive Kombiinstrument mit klassischem grünem Schriftzug und einem auf 9.000 U/min ausgelegten Drehzahlmesser.
Interessantes Detail sind die aus der Porsche-Historie bekannten Sitzmittelbahnen im Nadelstreifen-Design.
Als besondere Hommage trägt jedes Fahrzeug eine Plakette mit der Editionsnummer. Optional erhältlich: ein Heritage Design-Paket mit klassischen Farboptionen, Lederdetails und goldenen Schriftzügen.
Der Porsche 911 S/T hat Schalensitze mit historischem Nadelstreifen-Muster.
Porsche 911 S/T im Vergleich
911 S/T: 1.380 kg, 525 PS, 6-Gang manuell, limitiert auf 1963 Stück
911 GT3 Touring (992.1): 1.418 kg, 510 PS, manuell/PDK
911 GT3 RS (992.1): 1.450 kg, 525 PS, PDK
911 R (991.1): 1.370 kg, 500 PS, 6-Gang manuell, limitiert auf 991 Stück
Der 911 S/T kombiniert das Beste aus mehreren Welten: Motor und Technik vom GT3 RS, Gewicht auf Niveau des 911 R, Designansatz wie der GT3 Touring – aber kompromisslos auf puristische Performance getrimmt.
Hier haben wir den 911 GT3 (992.1) als Handschalter getestet.
Ähnlichkeiten und Unterschiede: Porsche 911 S/T, 911 GT3, 911 GT3 RS und 911 GT3 mit Touring Paket.
Preise und Stückzahl
Der Porsche 911 S/T ist weltweit auf 1.963 Exemplare limitiert. Der Grundpreis lag bei rund 292.000 Euro, mit Optionen kann der Endpreis deutlich darüber liegen. Auf dem freien Markt wird der ST jetzt für rund 400.000 Euro gehandelt.
Ein Sammlerstück mit Ansage, quasi der beliebte GT3 Touring auf Anabolika.
Porsche 911 S/T wird heute für rund 400.000 Euro gehandelt, deutlich mehr als der Neupreis.
Fazit – Warum der 911 S/T so besonders ist
Der Porsche 911 S/T ist mehr als ein Sondermodell: Er ist ein fahrdynamisches Statement für Puristen. Kein Tracktool, kein Lifestyle-Accessoire – sondern eine Reminiszenz an das Wesentliche: Fahrspaß, Leichtigkeit und mechanische Präzision.
Wer das Glück hat, einen zu bekommen, erhält nicht nur ein exklusives Stück Porsche-Geschichte – sondern wohl auch einen der emotionalsten 911er aller Zeiten.
Der 911 S/T ist ein eine puristische Fahrmaschine und gerade deshalb ein Sammlerwagen.
Häufige Fragen (FAQ)
Was bedeutet S/T bei Porsche?
S/T steht für „Super/Touring“ – ein Leichtbaukonzept mit sportlicher Ausrichtung, erstmals 1970/71 im Rennsport verwendet.
Wie viele Porsche 911 S/T wurden gebaut?
1.963 Stück – eine symbolische Zahl, die an das Ursprungsjahr des 911 erinnert.
Was kostet der Porsche 911 S/T?
Der Grundpreis lag bei ca. 292.000 Euro. Heute muss man rund 400.000 Euro einplanen..
Ist der 911 S/T straßenzugelassen?
Ja, er ist ein straßenzugelassenes Serienmodell mit Fokus auf puristische Fahrfreude.
Wie gefällt euch der 911 S/T? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Von klassisch bis modern: Wir zeigen die 10 schönsten Porsche 911 Modelle, die das Herz von Enthusiasten höherschlagen lassen – inklusive Design-Highlights